In Deutschland wird in insgesamt neun Tagebauen Braunkohle abgebaut: in drei Tagebauen im Rheinland, drei in Mitteldeutschland sowie drei in der Lausitz. Bis 2016 betrieb zudem die Helmstedter Revier GmbH, eine hundertprozentige Tochter der MIBRAG GmbH, den Tagebau Schöningen im Helmstedter Revier. Die gesamten Braunkohlevorkommen in den drei großen Revieren belaufen sich auf 71,9 Milliarden Tonnen. 35,4 Milliarden Tonnen gelten als theoretisch wirtschaftlich gewinnbar. Davon sind in den Revieren noch insgesamt 1,05 Milliarden Tonnen (Stand: 12/2023) genehmigt und von Tagebauen erschlossen.
LEGENDE
Erkunden Sie Deutschlands „Energiereviere“. Klicken Sie auf die Legendenpunkte, um mehr über die Braunkohletagebaue, Kraftwerke und zukunftsweisende Transformationsprojekte zu erfahren.
Mehr erfahren:
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1987 – max. 2038
- Einsatz der Abraumförderbrücke F60
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1973 – max. 2038
- Einsatz der Abraumförderbrücke F60
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1966 – 2030
- Einsatz der Abraumförderbrücke F60
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1949 – 2035
- Kohleförderung: bis zu 11 Mio. Tonnen/Jahr
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1941 – 2035
- Kohleförderung: bis zu 6 Mio. Tonnen/Jahr
- Braunkohlegewinnung zur Rohmontanwachsproduktion
- Laufzeit (Gewinnung): 1959 – tbd
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1978 – 2029
- Betriebsfläche (Stand Ende 2023): 46 km²
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1957 – 2029
- Betriebsfläche (Stand Ende 2023): 17 km²
- Braunkohlegewinnung zur Verstromung
- Laufzeit (Gewinnung): 1917 – 2030
- Betriebsfläche (Stand Ende 2023): rd. 40 km²
- Noch 3 von 7 Blöcken in Betrieb
- Installierte Leistung: 2.575 MW
- Laufzeit (laufende Blöcke): 1979 – 2038
- Beide Blöcke in Betrieb
- Installierte Leistung: 1.600 MW
- Laufzeit: 1997 – 2038
- Noch 4 von 6 Blöcken in Betrieb
- Installierte Leistung: 2.000 MW
- Laufzeit (laufende Blöcke): 1981 – 2028
- Beide Blöcke in Betrieb
- Netto-Leistung: 1.840 MW
- Laufzeit: 1999 – 2035
- Beide Blöcke in Betrieb
- Netto-Leistung: 900 MW
- Laufzeit: 1996 – 2034
- Noch 3 von 4 Blöcken in Betrieb
- Verbleibende Netto-Leistung: 1.643 MW
- Laufzeit (laufende Blöcke): 1967 – 2029
- Noch 3 von 7 Blöcken in Betrieb
- Verbleibende Brutto-Leistung: 2.200 MW
- Laufzeit (laufende Blöcke): 1974 – 2030
- Noch 2 von 7 Blöcken in Betrieb
- Verbleibende Netto-Leistung: 2.200 MW
- Laufzeit (laufende Blöcke): 2012 – 2030
- Status: in Betrieb
- Jahresverbrennungskapazität: 140.000 t
- Inbetriebnahme: 2024
- Status: im Bau
- Installierte Leistung: 93 MW
(15 Anlagen) - Inbetriebnahme: 2026
- Status: im Bau
- Installierte Leistung: 43 MWp
- Inbetriebnahme: Ende 2024
- Status: in Betrieb
- Installierte Leistung: 14,4 MWp
& Batteriespeicher (9,6 MWh) - Inbetriebnahme: 2022
- Status: im Bau
- Speicherkapazität: 84 MWh
- Inbetriebnahme: 2024
- Status: in Betrieb
- Test von drei Konzepten
- Dauer des Projektes: 5 Jahre
- Status: in Betrieb
- Speicherkapazität: 54 MWh
(8.840 Batteriemodule) - Inbetriebnahme: April 2020
- Status: in Betrieb
- Installierte Leistung: 25 MWp
- Inbetriebnahme: April 2024
- Status: im Bau
- Installierte Leistung: 29 MWp
- Größe: rd. 16 Hektar
Rheinisches Revier
Das Braunkohlerevier Deutschlands mit der größten Kohlegewinnung liegt in der Niederrheinischen Bucht im Städtedreieck Aachen, Köln und Mönchengladbach. In der Region wird seit dem 18. Jahrhundert Braunkohle abgebaut – seit dem 19. Jahrhundert mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes im industriellen Abbaubetrieb. Die Gewinnung der Braunkohle führte zur Ausbildung einiger bedeutender Industriestandorte in den Sektoren Chemie, Aluminium und Nahrungsmittel.
Heute fördert im Revier ausschließlich die RWE Power AG in den drei Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden die Braunkohle. Die Tagebaue versorgen hauptsächlich die RWE-eigenen Kraftwerke Neurath, Niederaußem und Weisweiler. Bis Ende 2022 produzierte und vertrieb RWE zudem über die Tochterfirma Rheinbraun Brennstoff GmbH die Braunkohlebrikett-Marke „Union“.
Das Revier ist das größte Braunkohlerevier Europas und umfasst(e) einen Kohlevorrat von 55 Milliarden Tonnen, wovon ca. 30 Milliarden Tonnen als wirtschaftlich gewinnbar gelten. Im Oktober 2022 gab RWE bekannt, die Braunkohleförderung und ‑verstromung im Rheinischen Revier vorzeitig im Jahr 2030 zu beenden. Im September 2023 beschloss das nordrhein-westfälische Landeskabinett daraufhin eine neue Leitentscheidung für das Revier. Diese legt den neuen Rahmen für die Wiedernutzbarmachung und Rekultivierung der bergbaulich beanspruchten Flächen fest.
Chronik Rheinisches Revier
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Lausitzer Revier
Die Braunkohleförderung im Lausitzer Revier im Südosten Brandenburgs und Nordosten Sachsens hat eine lange Tradition, die bis 1789 zurückreicht. Mit der industriellen Revolution begann auch in der Lausitz im 19. Jahrhundert die industrielle Förderung der Braunkohle. Das Lausitzer Braunkohlerevier ist das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands.
In der Lausitz betreibt die Lausitzer Energie Bergbau AG, ein LEAG-Unternehmen, die aktiven Tagebaue Welzow-Süd in Brandenburg sowie auf sächsischer Seite Nochten und Reichwalde. Bis 2023 förderte die LEAG zudem im brandenburgischen Jänschwalde Braunkohle. Mit der im Tagebau geförderten Braunkohle werden unter anderem die Kraftwerke Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg der Lausitzer Energie Kraftwerke AG, ein weiteres Unternehmen der LEAG-Gruppe, versorgt. Zudem produziert und vertreibt die LEAG die Braunkohlebrikett-Marke „REKORD“. Nach dem Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) endet die Braunkohleverstromung im Lausitzer Revier schrittweise bis 2038.
Ab 1973 in Folge der Ölkrise trieb die DDR-Regierung den Braunkohleabbau im Lausitzer Revier massiv voran. Mit der Wiedervereinigung folgten eine erste große Zäsur und die Stilllegung vieler Tagebaue. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) saniert seit 1995 im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland und der betroffenen Bundesländer diese stillgelegten Tagebaue und Veredlungsbetriebe. Das 100-prozentige Bundesunternehmen untersteht seit 2000 der Leitung des Bundesministeriums der Finanzen (BMF).
Chronik Lausitzer Revier
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Mitteldeutsches Revier
Das Mitteldeutsche Braunkohlerevier um Leipzig und Halle blickt ebenfalls auf eine über 150-jährige Geschichte der Braunkohlegewinnung zurück. Das Revier verfügt über zehn Milliarden Tonnen geologischer Braunkohlevorräte, von denen zwei Milliarden Tonnen wirtschaftlich abbaubar sind.
Die letzten verbliebenen aktiven Großtagebaue im Revier sind die von der MIBRAG GmbH betriebenen Tagebaue Profen und Vereinigtes Schleenhain, die sich beide im Südraum Leipzigs befinden. Das Unternehmen versorgt mit der gewonnenen Rohbraunkohle hauptsächlich die Kraftwerke Schkopau bei Halle (Saale) und Lippendorf bei Leipzig.
Westlich von Halle gewinnt die ROMONTA GmbH im Tagebau Amsdorf etwa 500 000 Tonnen Rohbraunkohle pro Jahr. Die hier geförderte Braunkohle weist einen hohen Bitumengehalt auf. Aus ihr stellt ROMONTA als Weltmarktführer den Industriestoff Montanwachs her. Das Veredlungsprodukt ist stark nachgefragt, so etwa in der Kunststoffindustrie, in der Pflegemittelherstellung und in der Baustoffindustrie. ROMONTA ist damit ein Beispiel für die wirtschaftlich tragfähige stoffliche Nutzung der Braunkohle.
Wie im Lausitzer Revier so trieb die DDR-Regierung auch im Mitteldeutschen Revier den Braunkohlebergbau voran. Auch hier kümmert sich die Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) als hundertprozentiges Bundesunternehmen um die mit der Wiedervereinigung stillgelegten Tagebaue und Veredlungsbetriebe.
Chronik Mitteldeutsches Revier
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Bergbau und
Braunkohlesanierung
hautnah erleben
In den Braunkohlerevieren in der Lausitz, im Rheinland und in Mitteldeutschland sowie im Helmstedter Revier existiert eine Vielzahl von Aussichtspunkten und Wanderwegen. Von hier aus können sich Besucher einen Eindruck von den Dimensionen der Tagebaue und Sanierungsgebiete verschaffen.
Großgeräte, wie Abraumförderbrücken, Braunkohlen- und Abraumbagger können in Aktion beobachtet werden. Auf den Webseiten der DEBRIV-Mitgliedsunternehmen finden Sie die wichtigsten Aussichtspunkte, Wanderwege und Standorte von Infotafeln in den Tagebauarealen und Braunkohlensanierungsgebieten.