Braunkohle ist sicher verfügbar. Die Tagebaue und Kraftwerke sind technisch und örtlich eng miteinander verbunden. Sie können dadurch auch in Zeiten unsicherer oder teurer Energieträgerimporte jederzeit zuverlässig Energie und Strom bereitstellen. Die Herstellung von Veredlungsprodukten, insbesondere von Rohmontanwachs, schafft Wertschöpfung und Anwendungsfelder für die Braunkohle auch über 2038 hinaus.
Für eine sichere
Stromversorgung
Konventionelle, regelbare Kraftwerke sind die Backup-Struktur für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Sie halten die Stromversorgung in Deutschland stabil und sicher. Braunkohlekraftwerke sind ähnlich flexibel wie Gas- und Dampfanlagen (GuD) und jederzeit verfügbar. Sie gleichen damit als Partner der erneuerbaren Energien die bisher noch immer schwankenden Netzeinspeisungen von Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen zuverlässig aus. Auch mit dem Beschluss des Kohleverstromungsbeendigungsgesetztes (KVBG) im August 2020 und der damit einhergehenden Beendigung der Braunkohleverstromung bis Ende 2038 bleibt die Braunkohle in Deutschland nach wie vor unverzichtbar für die Stromversorgung.
90 Prozent der in Deutschland geförderten Braunkohle wird zu Strom und Fernwärme. So sicherten 2023 die Braunkohlekraftwerke mit einem Anteil von gut 17 Prozent (87 Terrawattstunden) an der deutschen Bruttostromerzeugung wesentlich eine stabile Stromversorgung von Industrie, Gewerbe und Haushalten.
Hochwertige
Veredlungsprodukte
Aus Braunkohle lassen sich auch hochwertige Veredlungsprodukte für vielfältige Anwendungsfelder herstellen. So wird das aus bitumenreicher Kohle gewonnenen Rohmontanwachs beispielsweise zur Herstellung von Kosmetika, für die Lederpflege, zu Herstellung von Farben oder traditionell für Schuhcremes sowie Schmierstoffe verwendet.
Veredelt als Briketts, Braunkohlestaub, Braunkohlekoks oder Wirbelschichtkohle erzeugt Braunkohle in privaten Haushalten oder der Industrie, wie in der Zementindustrie, effizient Strom oder Wärme. Als Alternative zu Gas und Öl, die importiert werden müssen, unterliegt Braunkohle als heimische Ressource einer kalkulierbaren Preisentwicklung und bietet Versorgungssicherheit.
Aus den Rückständen der in den Kraftwerken installierten Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) wird zudem REA-Gips gewonnen. Dieser ist chemisch identisch mit Naturgips und kommt besonders in der Bauindustrie zum Beispiel in Form von Putz, Gipskartonplatten oder als Estrich zum Einsatz.