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ESG-Report­ing: Hei­mi­sche Roh­stoff­in­dus­trie mit kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert

Im Rah­men eines Online-Semi­nars infor­mier­ten der Bun­des­ver­band Bau­stof­fe – Stei­ne und Erden (bbs) und die Ver­ei­ni­gung Roh­stof­fe und Berg­bau (VRB) über die Cor­po­ra­te Sus­taina­bi­li­ty Report­ing Direc­ti­ve (CSRD).

Ber­lin (15. Novem­ber 2023). Mit der im Janu­ar 2023 in Kraft getre­te­nen Cor­po­ra­te Sus­taina­bi­li­ty Report­ing Direc­ti­ve (CSRD) ver­pflich­tet die Euro­päi­sche Uni­on eine Viel­zahl an in der Euro­päi­schen Uni­on täti­gen Unter­neh­men stu­fen­wei­se ab dem Geschäfts­jahr 2024 zur Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung, auch ESG-Report­ing genannt. Allein in Deutsch­land erwei­tert sich der Kreis der berichts­pflich­ti­gen Unter­neh­men von der­zei­tig 500 auf rund 15 000. Ent­spre­chend groß war das Inter­es­se am Online-Semi­nar „Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung in der roh­stoff­ge­win­nen­den Indus­trie“ am 15. Novem­ber 2023, an dem über 150 Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus der roh­stoff­ge­win­nen­den Indus­trie teil­nah­men. Für die Ver­an­stal­ter, den Bun­des­ver­band Bau­stof­fe – Stei­ne und Erden (bbs) und die Ver­ei­ni­gung Roh­stof­fe und Berg­bau (VRB), ein ein­deu­ti­ges Zei­chen, wie sehr die neu­en euro­pa­recht­li­chen Berichts­pflich­ten die Unter­neh­men beschäf­ti­gen.

Fes­te Stan­dards, die Euro­pean Sus­taina­bi­li­ty Report­ing Stan­dards (ESRS) sol­len die Berich­te zukünf­tig ver­ein­heit­li­chen. „Mit der CSRD und den ESRS wer­den in der Euro­päi­schen Uni­on erst­mals detail­lier­te und ver­bind­li­che EU-wei­te Vor­ga­ben zur Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung ein­ge­führt, fass­te Tho­mas Schmotz vom Deut­schen Rech­nungs­le­gungs Stan­dards Com­mit­tee (DRSC) wäh­rend des Online-Semi­nars die Beson­der­heit der ESRS zusam­men.

Mit sei­nen über 1 000 Daten­punk­ten ist das im Juli 2023 von der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on vor­ge­leg­te ESRS Set 1 aller­dings aus Sicht von bbs und VRB kri­tisch zu bewer­ten. Die meist mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men der roh­stoff­ge­win­nen­den Indus­trie berich­te­ten im Rah­men des Semi­nars von gro­ßen, mög­li­cher­wei­se zu kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen. Inner­halb eines Zeit­raums von knapp zwei Jah­ren müs­sen neue Abläu­fe und Zustän­dig­kei­ten eta­bliert wer­den, um die Daten aus sämt­li­chen Betriebs­stand­or­ten zusam­men­zu­tra­gen. Zusätz­lich schreibt die CSRD eine Prü­fung der Berich­te durch exter­ne Sach­ver­stän­di­ge vor. Deren Umset­zung in natio­na­les Recht ist bis­her noch nicht erfolgt. Auf­grund des mit dem ESG-Report­ing ver­bun­de­nen hohen büro­kra­ti­schen Auf­wands feh­le es in den Unter­neh­men zudem häu­fig an Per­so­nal.

Ins­be­son­de­re die sozia­len Berichts­pflich­ten gehen mit einer Viel­zahl an Fra­ge­stel­lun­gen für die Unter­neh­men ein­her. Das sieht auch Garu­nya Wiec­zo­rek von der Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Arbeit­ge­ber­ver­bän­de (BDA) so, die zur sozia­len Nach­hal­tig­keit berich­te­te: „Nach­hal­tig­keit ist für deut­sche Unter­neh­men ein wich­ti­ges Wett­be­werbs­the­ma und sie set­zen sie sich für eine ange­mes­se­ne Bericht­erstat­tung ein. Die CSRD gibt aller­dings fast allein 400 Daten­punk­te im Bereich Sozia­les vor. Die siche­re und ver­läss­li­che Daten­er­he­bung und deren Bear­bei­tung stel­len Unter­neh­men vor recht­li­che und betriebs­prak­ti­sche Dilem­ma­ta. Klar­heit und Kohä­renz in der Bericht­erstat­tung sind daher unab­ding­bar.“

Kata­rin Wag­ner, Co-Geschäfts­füh­re­rin von econ­sen­se, dem Nach­hal­tig­keits­netz­werk der Deut­schen Wirt­schaft, ver­wies in ihrem Vor­trag zu den EU-Trans­pa­renz­an­for­de­run­gen auf die Chan­cen für die Wirt­schaft: „Die CSRD wird sich für Unter­neh­men als Vor­teil ent­wi­ckeln. Sie trägt dazu bei, das Ver­trau­en von Inves­to­ren und wei­te­ren Stake­hol­dern zu stär­ken. Und indem Unter­neh­men trans­pa­rent über ihre Nach­hal­tig­keits­prak­ti­ken und ‑leis­tun­gen berich­ten, erfor­dert dies kol­la­bo­ra­ti­ve cross-divi­sio­na­le Inter­ak­tio­nen zwi­schen den Abtei­lun­gen, die wie­der­um zu einem ech­ten, nach­hal­ti­gen Mehr­wert füh­ren.“

Wäh­rend die Unter­neh­men mit der Umset­zung des ESRS Set 1 begin­nen, arbei­tet die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on bereits an wei­te­ren, sek­to­ren­spe­zi­fi­schen Stan­dards. Ers­te Ent­wür­fe für die roh­stoff­ge­win­nen­de Indus­trie lagen bereits im Früh­jahr 2023 vor. Ein Abbau der Büro­kra­tie, wie von der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on nach eige­ner Ziel­set­zung ange­strebt, ist damit aus Sicht von bbs und VRB nicht zu erken­nen.

Über die Ver­ei­ni­gung Roh­stof­fe und Berg­bau (VRB):
Die VRB ist ein Wirt­schafts­ver­band der deut­schen roh­stoff­ge­win­nen­den Indus­trie. Ihre Mit­glie­der sind fach­li­che oder regio­na­le Ver­bän­de, u. a. aus den Berei­chen Stein- und Braun­koh­le, Eisen­erz, Schie­fer, feu­er­fes­te Tone, Gips, Gra­phit, Kao­lin sowie Quarz. Fer­ner gehö­ren der VRB Ver­bän­de des Nach­berg­baus, des Sanie­rungs­berg­baus und des berg­bau­li­chen Umwelt­schut­zes an. Der DEBRIV ist ein Mit­glieds­ver­band der VRB.

Über den Bun­des­ver­band Bau­stof­fe – Stei­ne und Erden (bbs): 
Der bbs ist der Dach­ver­band der mine­ra­li­schen Roh- und Bau­stoff­in­dus­trie und damit die gemein­sa­me wirt­schafts- und indus­trie­po­li­ti­sche Inter­es­sen­ver­tre­tung von 16 Ein­zel­bran­chen und rund 6 000 Betrie­ben. Die deut­sche Bau­stoff­in­dus­trie erwirt­schaf­tet mit 150 000 Beschäf­tig­ten einen Jah­res­um­satz von mehr als 40 Mil­li­ar­den Euro.

Wildwasserabfahrt im Kanupark am Markkleeberger See

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Tel.: +49 3573 3695-16
Fax.: +49 3573 3695-30

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Saskia Schimann
Referentin Energiepolitik & Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 3573 369 527

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