Der Braunkohlebergbau der Lausitz und in Mitteldeutschland hat eine mehr als 160-jährige Tradition. Zu DDR-Zeiten wurden im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier immer größere Flächen für den Bergbau in Anspruch genommen. Dies betraf neben großen Landwirtschaftsflächen und Waldbeständen auch eine Vielzahl an Orten. Verkehrsanbindungen und Wasserläufe wurden unterbrochen. Die Flächen wurden jedoch nur teilweise wieder rekultiviert. Die Sanierung dieser damit verbundenen Altlasten liegt seit 1995 in der bergrechtlichen Verantwortung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), einem Mitgliedsunternehmen des DEBRIV.
Sanierung von Altlasten:
Die Aufgaben der LMBV
Die LMBV hat die Aufgabe, die vom DDR-Bergbau beanspruchten Flächen gemäß den Regeln des Bergrechts sowie der regionalplanerischen Vorgaben zu sanieren und wiedernutzbarzumachen. Zu Beginn steht dabei die bergbauliche Grundsanierung. Diese umfasst insbesondere das Auffüllen von Restlöchern, das Sichern von Böschungen sowie die Verdichtung der Flächen. Auch der Abbruch von Industrieanlagen oder die Sanierung von Flächen, die im Verdacht stehen kontaminiert zu sein, gehören zum breiten Aufgabenspektrum.
Die dabei bearbeiteten Erdmassen sind gewaltig. Für die Sanierung und Rekultivierung der stillgelegten Tagebaue wurden mehr als 1,7 Milliarden Kubikmeter Massen bewegt. Zum Vergleich: Die Cheops-Pyramide, eines der volumenreichsten Bauwerke der Welt, besitzt ein Volumen von (nur) 2,6 Millionen Kubikmeter.
Von Bergbauflächen
zu vielfältigen Gegenden
Die Sanierung und anschließende Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgeflächen ist ein langwieriger Prozess. Am Ende entstehen aus den ehemaligen Gebieten des DDR-Bergbaus jedoch vielfältige neue Landschaften, denen ihre Geschichte kaum mehr anzusehen ist. Vielerorts haben sich längst Naherholungs- und Tourismusgebiete etabliert. Zwischen den geschaffenen Seenlandschaften liegen neue Industrie- und Gewerbegebiete, Flächen für erneuerbare Energien und Naturflächen für die Land- und Forstwirtschaft. Zudem entstanden zahlreiche Areale für den Naturschutz.